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Am Rande der Ortschaft Valmarana,
gegenüber der berühmten "Casini Valmarana" am Ufer des
Schiffkanals, befindet sich ein Komplex aus zwei eindrucksvollen Gebäuden,
die ursprünglich lediglich Anbauten für die eigentliche Villa
waren. Der rechte Bau, auch "Gästehaus" der Villa Valmarana
genannt, wurde von der Familie zur Unterbringung ausländischer Gäste
genutzt. Eine schattenspendende Vorhalle, auf imposante toskanische Säulen
gestützt, empfängt den (von der Reise erschöpften) Besucher.
Ein prächtiges, handverziertes Holzfuhrwerk aus dem Jahre 1867, ist
dort untergestellt.
Neben der dem Fluss zugewandten Vorhalle, sollte man vor allem der Westfassade
seine Aufmerksamkeit widmen. Eingerahmt von der Vorhalle und einer Scheinlaube
auf der anderen Seite, strukturiert eine für die Renaissance typische,
rhythmische Fensterflucht die Wandfläche. Vom Brenta-Ufer aus, von
Padua kommend, kann man die eindrucksvolle Fassade bewundern und das über
den Eingangsportal angebrachte Familien-Wappen der Valmarana ist weithin
erkennbar.
Die südliche, vom Fluss abgewandte Seite ist dagegen erstaunlich
nüchtern und schlicht gehalten, mit großen Fenstern, die das
Licht in die innenliegenden Gesellschaftsräume strömen lassen.
Um die Villa entfaltet sich ein grosser Park im italienischen Stil und
ein gepflegter Rosengarten.
Es lohnt sich auch ein Besuch der Innenräume, deren Originaleinrichtungen
aus dem 17. Jahrhundert noch erhalten sind.
Der erste Saal, "Sala di Caprici" - was so viel wie Gesellschafts-
oder Unterhaltungszimmer bedeutet- , ist mit Fresken verziert. Fünf
monochrom gemalte Ovale, die in violetten Schattierungen Phantasielandschaften
abbilden, prägen den Gesamteindruck. Der Künstler spielt mit
Fiktion und Realität, indem er mit Farben und Pinsel einen Ausblick
aus imaginären Fenstern in die dahinterliegende Landschaft gestaltete.
Durch eine Tür in der Schmalseite gelangt man in den Festsaal. Vollständig
mit Fresken aus dem 18. Jahrhundert bemalt, verherrlicht der Wandschmuck
die Familie Valmarana: in der Mitte verkörpert eine weibliche Figur
in rotem Gewand Ehre und Adel, begleitet von der in ein weißes Tuch
gehüllten Allegorie der Familie Valmarana.
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